13 Mitglieder des JKC im Bundeswettbewerb

Im Frühjahr 2109 nahmen erneut eine Vielzahl von Mitgliedern des Jugendkonzertchores am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und erhielten für ihre Vorträge herausragende Ergebnisse. Insgesamt 18 Sängerinnen und Sänger aus den Gesangsklassen von Heike Susanne Daum und Jens Hamann liefen dabei auf den verschiedenen Wettbwewerbsebenen zu Höchstleistungen auf und präsentierten ihr Können in den Kategorien „Vokal-Ensemble“ a cappella, „2 Singstimmen mit Klavier“ und „Alte Musik“.

Die Sängerinnen und Sänger des gemischten Vokalsextetts mit Christien Berger (17), Laura Weber (16) und Marygya Cialkowski (15) aus der Gesangklasse von Heike Susanne Daum und Leon Lederer (15), Jonas Hübner (15) und Sven Wagner (16) erhielten in der Altersgruppe IV die Höchstpunktzahl von 25 Punkten und bekamen für ihre herausragende Darbietung überdies den Sonderpreis der „Deutschen Stiftung Musikleben“ und den renommierten Sonderpreis der „Walter-und-Charlotte-Hamel-Stiftung“ zuerkannt, der an bundesweit herausragende junge Sängerinnen und Sänger vergeben wird.

Neben Andreas Hammerschmidts „Machet die Tore weit“, Heinrich Schütz’ Motette „Ich bin ein rechter Weinstock“, Charles William Stanfords „Beati quorum via“ und Wilhelm Stenhammars „Sverige“ hatten sie auch zwei Arrangements des deutschen Profi-A-cappella-Ensembles „Singer Pur“ einstudiert. Mit ihrem hochkonzentrierten und mitreißenden Vortrag begeisterten die jungen Sängerinnen und Sänger so sehr, dass eine Jurorin zugab, zu Tränen gerührt gewesen zu sein. Die „tollen Stimmen“ des „schönen Klangkörpers“ wurden vor allem für ihre „subtil gefühlte Dynamik“, ihr berührendes „unheimlich nuanciertes“ Singen und ihre „präzise Gestaltung“ gelobt. Die Wertung fand im historischen Freylinghausen-Saal der Franckeschen der Stiftungen zu Halle statt.

Nachdem das Vokalsextett bereits nach dem großen Erfolg im Landeswettbewerb mit ebenfalls 25 Punkten für einen Auftritt im Rahmen des großen Preisträgerkonzertes der Teilnehmer aus dem Landeswettbewerb NRW in der Tonhalle Düsseldorf ausgewählt wurde, wurde dem Ensemble nach ihrem Erfolg im Bundeswettbewerb noch eine größere Ehre zuteil: Zwei ihrer Stücke durften sie im Rahmen des Preisträgerkonzertes am 10. Juni 2019 in der Händel-Halle in Halle (Saale) singen und waren dabei live auf MDR Kultur zu hören.

In der Kategorie „2 Singstimmen und Klavier“ wurden Gina Alter (19) und Niklas Burczyk (18) für ihre Darbietung mit einem 1. Preis und einer Punktzahl von 24 Punkten ausgezeichnet.

Zusammen mit ihrer Partnerin Meike Vogt aus der Klasse von Berthold Scheuß (Musikschule Langenfeld), deren sehr gutes und einfühlsames Klavierspiel mit 23 Punkten bewertet wurde, hatten sie ein höchst anspruchsvolles Programm von Robert Schumann („Ich bin dein Baum, o Gärtner“), Fanny Hensel („In der stillen Mitternacht“), Camille Saint-Saens (Benedictus aus „Oratorio de Noel“ , Hermann Reutter („Selige Sehnsucht“) und Wolfgang Amadeus Mozart („La ci darem la mano“) einstudiert und mit größter Souveränität vorgetragen.

Die Jury fühlte sich durch die „große Emotionalität und Musikalität“ von der ersten Sekunde an gefangen genommen. Die intensive Interaktion der beiden Sänger miteinander zeige eine „hervorragende Kenntnis des Opernlibrettos“ und dem Inhalt der einzelnen Stücke. Gina Alters durch alle Lagen „traumhaft schöne Stimme“ und ihre „im Belcanto fein geführte Art des Vibratos“ wurde ebenso gelobt, wie Niklas Burczyks toller und voluminöser Klang in der Bass-Baritonlage. Für beide Mitglieder des Jugendkonzertchores ist dies übrigens schon der 4. Bundeswettbewerb in Folge, bei dem sie mit Preisen ausgezeichnet wurden.

Philipp Gusak, 15 (Tenor) und Justus Michele, 15 (Bariton) waren ebenfalls in der Kategorie „2 Singstimmen mit Klavier“ angetreten und neben Niklas Burczyk nicht nur die einzigen Männerstimmen ihrer Kategorie in ganz Nordrhein-Westfalen, sondern das einzige Männerduett deutschlandweit, das in der Altersstufe IV in dieser Kategorie bei „Jugend musiziert“ angetreten war.

Sie boten mit César Francks „Ave Maria“, Heinrich Schütz’ „Herr, ich hoffe darauf“ SWV 312, Louis Spohrs „Ruhe“, Johann Hermann Scheins Duett „Erbarm dich mein, o Herre Gott“ sowie Robert Schumanns „Herbstlied“ und Andreas Hammerschmidts „Lobe den Herren, meine Seele“ ein äußerst vielfältiges Programm dar und wurden dabei am Klavier von Felix Heitmann begleitet.

Für die stilistisch sehr sichere Interpretation ihrer Programmvorträge, ihre tollen Farbwechsel und ihre sehr gut zueinander passenden, weitentwickelten „prächtigen Stimmen“ erhielten sie von der Jury allergrößtes Lob und bekamen mit 22 von 25 Punkten einen 2. Preis zuerkannt. Mit diesem Ergebnis sind beide Sänger gleichermaßen das am höchsten bewertete Männerduett in der AG IV deutschlandweit gewesen.

Auch Connor Lars Leinweber (18), ebenfalls Gesangsschüler von Jens Hamann und langjähriges Mitglied im Jugendkonzertchor war beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ schon zum wiederholten Mal höchst erfolgreich: Nachdem er bereits 2018 in der Kategorie „Lied Duo“ zusammen mit Cedric Bayard einen 1. Preis und den Sonderpreis der „Walter-und-Charlotte-Hamel-Stiftung“ erhalten hatte und daraufhin live im Preisträgerkonzert auf NDR Kultur auftreten durfte, war er in diesem Jahr in der Kategorie „Alte Musik“ als begeisterter Cembalist mit gleich zwei Ensembles angetreten.

Gemeinsam mit seinen Ensemblepartnerinnen Linn Bennhardt (Blockflöte), Anna Lechtenbörger (Violine) und Nora Varga (Violoncello) interpretierte er unter adnerem Werke des im 17. Jahrhundert lebenden Marcu Uccellini. Schwerpunkt ihres anspurchsvollen Programms war Johann Sebastian Bachs große dreisätzige Sonate in C-Dur BWV 1032. Für ihre Darbietungen erhielten sie von den Juroren hohes Lob und einen 2. Preis mit 23 Punkten zuerkannt. Als längjähriges Mitglied in der Chorakademie und inspiriert durch die Arbeit mit der Barockakademie Dortmund in Kooperation mit der Musikschule Dortmund, plant Connor Leinweber nach seinem Abitur im Sommer 2019, ein Musikstudium an der Folkwang-Musikhochschule in Essen aufzunehmen.

Das Barockensemble mit Christien Berger (Sopran), Alexander Voskoboynik (Bariton) und ebenfalls Connor Leinweber (Cembalo) sowie die 2 Violinistinnen Seungyeon Lee und Rebecca York (Klasse Elisabeth Nazzel) und Emily Ullrich, Violoncello erhielten im Landeswettbewerb Jugend musiziert mit 22 von 25 Punkten einen 2. Preis.

Auch sie hatten für den Wettbewerb ein ebenso vielfältiges wie abwechslungsreiches Programm vorbereitet und erhielten inspiriert durch Impulse der Barockakademie Dortmund und die intensive Betreuung durch Jens Hamann einen sehr vertieften Einblick in historische Aufführungspraktiken.

In Alessandro Scarlattis Kompositionen „Salve Regina“ und „Quando corpus“, Johann Philipp Kriegers „Der Herr ist mein Licht“ und Antonio Caldaras „Ave maris stella“ stellten sie ebenso große musikalische Spielfreude und Sinn für differenzierte Artikulation zum Ausdruck wie in John Blows „Go Perju’d Man“ und Heinrich Schütz Komposition „Iß dein Brot mit Freuden“. Besonderes Lob ernteten die beiden Sänger des Ensembles: Sie wurden für ihre schönen Stimmen, die Bewältigung des schweren und vielfältigen Programms sowie ihre große musikalische Aktivität gelobt.

Erfolgreich war auch das Vokalquartett mit Clara Sonne (18), Rike Albers (17), Paul Rustemeyer (17) und Fynn Köhler (17), die als Ensemble in der AG V der Kategorie „Vokal-Ensemble“ a cappella angetreten waren. Auch die abwechslungsreiche und vielfarbige Zusammenstellung ihres Wettbewerbsprogrammes wurde von den Jurys in Regional-, Landes- und Bundeswettbewerb gelobt.

Mit Ralph Vaughan Williams’ „Linden Lea“, Hans Leo Hasslers Motette „Gratis agimus tibi“, Wihelm Peterson-Bergers beschwingt-volksliedhafter Vertonung „I furuskugen“ und Håkan Parkans außergewöhnliches „Madrigal“ im 5/8-Takt sowie Edward Elgars Partsong „As torrents in summer“ und „Der Herr wird mich erlösen“ des frühklassischen Komponisten Gottfried August Homilius hatten sie sich ein Programm auf gleich vier verschiedenen Sprachen und aus vier Epochen zusammengestellt. Ihr Vortrag wurde im Bundeswettbewerb mit 19 Punkten bewertet und mit dem Attribut „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“ versehen.